Wie TikTok mit der Psyche tanzt

erschienen am 15. Januar 2024 auf Zeit Online

Auszug

In Deutschland ist es ähnlich wie in den USA: Auch hier werden Jugendliche immer häufiger wegen psychischer Erkrankungen behandelt. Gleichzeitig hat die Nutzung von Smartphones und Social-Media-Plattformen weiter zugenommen. Die Zahl der Suizide in der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen ist laut Statistischem Bundesamt in den vergangenen Jahren zwar tendenziell unverändert geblieben, mit leichten Schwankungen zwischen 2010 (189 Toten) und 2022 (172). Die Suizidversuche, soweit man diese erfassen kann, sind jedoch im ersten Lockdown während der Corona-Pandemie erst gesunken, im zweiten dann angestiegen. Während Schulen, Sportvereine, Freizeiteinrichtungen geschlossen waren, blieben Plattformen wie TikTok und Instagram für Jugendliche häufig die einzigen Zugänge zur Welt. Besteht also ein Zusammenhang? Ein wesentliches Problem bei der Beantwortung dieser Frage ist die widersprüchliche Forschungslage zum Thema.